Die Foßnacht hat in Mittenwald eine ganz besondere Bedeutung.

Die Foßnacht oder Fosnacht ist in Mittenwald eigentlich kein Fasching und schon gar nicht Karneval.
Die Tage von Hl. Drei König bis Aschermittwoch gelten den traditionellen Mittenwaldern als „heilig“ und werden mit Leib und Seele gelebt.

Anders als in den umliegenden Orten, standen in Mittenwald die Foßnachtsbräuche nie in Frage. Vielerorts sind die Foßnachtstraditionen verschwunden oder werden mühevoll wieder belebt. In Mittenwald ist das Gegenteil der Fall. Es gibt so viele Narrische, dass man in manchen Jahren abwinken muss, was beispielsweise eine Teilnahme am traditionellen Umzug am Unsinnigen Donnerstag betrifft.

Hier gibt es verschiedene Gruppierungen wie die Schellenrührer, Jacklschutzer, Untersberger Mandel, Bärentreiber um nur einige zu nennen.

Alle Darsteller haben eigens angefertigte Kostüme, die in mühevoller Kleinarbeit von Müttern, Omas, Ehefrauen über’s Jahr gefertigt werden. Eines davon ist das bekannte Flecklegwand, ein von Kopf bis Fuß durchgehender Anzug mit bunten Flicken bestückt.

Um nicht erkannt zu werden tragen die Maschkera Larven, das sind individuell aus Holz geschnitzte Masken. Es gibt lustige und böse Gesichter und nicht selten gibt es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen .

 

Ursprünglich schnitzen in Mittenwald in der Hauptsache die Geigenmacher die Larven. Mittenwalder Larven zeichnen sich durch ihre einfache Form und sparsame Bemalung aus.

„Maschkera-gehen“ an den sogenannten Gunglabenden dürfen übrigens nur Männer. Diese sind mit Larve, Kopftuch, Handschuhen komplett unkenntlich und verstellen selbst beim Sprechen die Stimme, um nicht erkannt zu werden. In einigen bestimmten Wirtshäusern holen die Maschkera wartenden Madeln zum Tanz. Mit dabei ist natürlich auch eine Maschkera Musik, die sich vielfach aus Ziachargl, Gitarre, Stampfer, Triangel, Waschbrett zusammensetzt.

Maschkeratage sind Montag,  Dienstag und Donnerstag , niemals halbheilige Tage wie Mittwoch, Freitag und Samstag.

Ausschlusstage der Agathentag am 5. Februar, da es an diesem Tag 1830 einen großen Brand im Untermarkt gab.

Ebenso Mariä Lichtmeß und der darauf folgende Blasiustag als kirchliche Feiertage.

Und das weiß in Mittenwald jeder Maschkera – oder Gästeführer.