Der Rucksack

Meine Liebeserklärung an den Rucksack

Ein Behälter oder Sack aus Stoff, der mit Gurten am Rücken getragen wird. So einfach kann man den Rucksack beschreiben. Ich liebe ihn. Er gibt mir Freiheit. Die Freiheit meine Hände uneingeschränkt zu nützen. Ich fühle mich frei wenn ihn für eine Wanderung oder Tour packe und er symbolisiert Freiheit, wenn er für eine Reise gepackt an der Türe steht.

rucksack-22Als Kind marschierte ich mit dem ersten kleinen Brotzeitrucksack in den Kindergarten. Als Teenager ging man lässig mit dem Rucksack zur Schule. Beim Reisen ersetzt er die Handtasche, Kameratasche oder den Koffer. Ein Rucksack ist wie ein treuer Begleiter, mit dem man zusammen Abenteuer bestreitet. Er wird mit Stickern, Glöckchen, Talisman, Blumen oder Anhängern dekoriert. Kaputte Reißverschlüsse sind kein Grund ihn wegzugeben – wir haben einfach zu viel zusammen erlebt und ich hängt an ihm – oder er an mir 🙂
Reich dekoriert mit Sicherheitsnadeln fristet er bei mir sein Gnadenbrot.

Beim Wandern macht ein guter Guide nach den ersten 10 Minuten eine sogenannte Gurtrast, d.h. sämtliche Riemen, Bänder, Träger etc. am Rucksack können nachgestellt oder verstellt werden. Das kommt aus einer Zeit, als man Lasten noch mit Muli oder Esel über die Berge beförderte. Damit die Lasten nicht verrutschten oder sich lösten, kontrollierte man die Gurte. – Und mir ist es nun warm genug, die Jacke oder der Pullover wird in dem Rucksack verstaut.

Im Winter ist es eine kleine Lebensversicherung, wenn man einen Lawinenrucksack besitzt. Es ist ein Gefühl von Sicherheit mit ihm zusammen im ungesicherten Gelände auf Skitour unterwegs zu sein. Dafür nehme man gerne ein bisschen mehr Gewicht in Kauf.

Grundsätzlich sollte man nicht zu viel mit sich rumschleppen. Ist der Rucksack für eine Berg- oder Skitour zu schwer muss man sich von Bergführern schon mal hämische Kommentare wie: „Entweder hast Du keine Ahnung oder die Mutti hat ihn gepackt“ anhören. Also lieber ein bisserl weniger einpacken – einen Föhn braucht man auf der Hüttentour wirklich nicht.
Aber bestimmte Dinge gehören immer in einen Rucksack.

Meine Packliste auch für kleine Touren:

  • Funktionsjacke und Regenhose
  • Sonnenhut oder Mütze
  • Regenhülle für Rucksack
  • Erste-Hilfe-Set
  • Wanderkarte
  • Kabelbinder/Isolierband
  • Kompass, GPS-Gerät
  • Multifunktionsuhr
  • Schweizer Messer
  • Ausweis, Tickets
  • Geld
  • Sonnenbrille
  • Sonnencreme, Lippenstift
  • Mobiltelefon
  • Trinkflasche
  • Brotzeit  – Energie Riegel

Je nach Tour und Wetter beliebig erweiterbar

Rucksäcke sind aus Kunststoff, Leder, Leinen, gewebt oder gestrickt. Kompressionsriemen, Hüftgurt, Brustgurt, verstellbares Tragesystem, Trinksystem, Materialschlaufen – der Rucksack hat vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Und er ist außer praktisch auch eins – er ist salonfähig. Frau trägt ihn sozusagen als Handtaschenersatz, wenn’s sein muss auch mal mit Glitzer.

Rast auf AlmwieseIn seiner Urform war der Rucksack eine Kraxe. Eine Art Holzgestell auf der man Lasten und Waren transportieren konnte. Heute kennt man Kraxen vor allem zum Tragen von Kindern oder manchmal kommt auch ein kleiner Hund in den Genuss. Für den Träger meist eine eher schweißtreibende Angelegenheit. Bei Expeditionen sind Kraxen unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand und sind für die bezahlten Träger die Lebensgrundlage.

Und wer nicht in’s Schwitzen kommen möchte, seinen Rucksack nicht selbst und auch niemanden tragen möchte, der kann sich’s zu Hause bequem machen und dem Rucksack Radio des Bayerischen Rundfunks lauschen.
Viel Spaß!